Nur von vorne, mit Hilfe einer 20fachen Lupe und viel Erfahrung ist es möglich Waldameisen genauer zu bestimmen. Herr Gregetz, Ameisenheger aus Leidenschaft, verfügt über die nötige Erfahrung und hat sein Wissen an die Heckengäu-Naturführer bei einer Fortbildung weitergegeben.
Es war ein erlebnisreicher Tag, denn die Waldameisen sind faszinierende staatenbildende Insekten. Herr Gregetz stellte ihre Lebensweise vor und bei seiner interaktiven Ausstellung konnten die Teilnehmer ihr Wissen erweitern und ihn mit Fragen löchern. Alle waren von seinem umfangreichen Wissen und seiner Leidenschaft für die kleinen Krabbler begeistert.
Viele Fakten waren auch für die Heckengäu-Naturführer neu, z.B. dass sich im Hinterleib der Ameisen zwei Mägen befinden, die über eine Art Ventil verbunden sind. Der wesentlich größere ist der sogenannte „Sozialmagen“ in dem Nahrung gesammelt und transportiert wird, um sie dann an Artgenossen weiterzugeben. Nur wenn dieser „Sozialmagen“ regelmäßig entleert wird, gelangt Nahrung in den zweiten Magen und dient zur Ernährung der Ameise. Wer also nichts abgibt, der verhungert selbst. Was für eine geniale Erfindung!
Waldameisen sind im Ökosystem Wald von großer Bedeutung. So kümmern sie sich um Läuse und tragen diese zu den besten Nahrungsquellen. Diese Blattläuse scheiden den wertvollen Honigtau aus, der nicht nur den Ameisen als wichtige Nahrungsquelle dient, sondern auch vielen anderen Nützlingen des Waldes. Sie halten so den Schädlingsbefall im Wald in Schach.
Herr Gregetz konnte seine Begeisterung auf die Heckengäu-Naturführer übertragen und sicher wird das neue Wissen manche der kommenden Führungen bereichern.