Der Aurorafalter – dieser Frühlingsbote hält sich an die Corona-Regeln

„Bei meinen Spaziergängern habe ich ihn gerade sowohl auf mageren trockenen Wiesen als auch in feuchten lichten Waldbereichen und Feuchtwiesen gesichtet: Ein Schmetterling mit orangen Flügelspitzen“, schwärmt Sabine Frenzel aus Ehningen. „Dieser Falter ist ein schöner Frühlingsbote, denn sobald das Wiesenschaumkraut blüht, ist auch mit ihm zu rechnen. Für mich als Naturführerin bietet die Begegnung mit ihm stets eine gute Gelegenheit, um über die verschiedenen Überwinterungsstrategien der Schmetterlinge zu erzählen: Viele unserer Falterarten wählen die Überwinterung als Ei. Einige suchen sich aber auch geschützte Orte in Baumritzen oder in Scheunen, andere verbringen die Wintermonate in Kältestarre. Der Aurorafalter überwintert jedoch als Puppe“, erläutert die Naturführerin.

Die Verwandlung von der Puppe zum Schmetterling passiert im zeitigen Frühling. Von April bis Juni ist er auf Blumenwiesen und an Waldrändern unterwegs. Die Falter schaukeln von Blüte zu Blüte und saugen Nektar. Die Weibchen sind nur schwer vom Kohlweißling zu unterscheiden, aber die Männchen fallen schnell ins Auge, denn ihre leuchtend orangen Vorderflügelspitzen sind für jedermann gut zu erkennen. Aurorafalter legen ihre Eier einzeln ab: zum Beispiel am Wiesenschaumkraut, an der Knoblauchrauke oder anderen Kreuzblütlern, den Futterpflanzen der Raupen.

Mit der Corona-Verordnung hätten die Raupen kein Problem, denn sie sind Einzelgänger und selten mit anderen in Gesellschaft anzutreffen. Fünf Wochen dauert die Fressphase, bis die kleine Raupe Nimmersatt sich verpuppt und sich bis zum nächsten Jahr zur Ruhe begibt. „Deshalb können wir diesen leicht erkennbaren schönen Schmetterling nur kurze Zeit beobachten“, erklärt Sabine Frenzel. „Wer die Augen offen hält, kann den Aurorafalter auch in seiner Gegend entdecken.

Dieser Entdeckertipp kommt von Sabine Frenzel