Die Stinkende Nieswurz

Diese heimische Wildstaude blüht mitten im Februar zwischen Gärtringen und Aidlingen und fordert die Nase heraus. Man erkennt die heimische Wildstaude an ihrer hellgrünen Farbe sowie den glockig zusammenneigenden Blüten und findet sie in lichten Buchenwäldern und an Heckensäumen. Im Wald zwischen Gärtringen und Aidlingen gibt es sie zahlreich, aber auch an vielen anderen Orten im Heckengäu.

Aber keine Angst, im Wald stinkt es nicht! Man muss schon sehr nah an die Pflanze herantreten, um den unangenehmen Geruch ihrer Laubblätter zu spüren. Doch wer den Duft tief genug einatmet, den kann er auch zum Niesen reizen. Vorsicht ist geboten, denn die Pflanzensäfte sind giftig. Die Blütenkelche ziehen vor allem Hummeln und Pelzbienen an: Hier zersetzen Hefekulturen teilweise den Nektar und so entstehen dort Temperaturen, die bis zu sechs Grad über der Umgebungstemperatur liegen. In solchen Wärmekammern erfolgt die Bestäubung ganz nebenbei.

Bei der Verbreitung ihrer Samen helfen der Nieswurz später im Jahr viele fleißige Ameisen. Die sind allerdings nicht selbstlos unterwegs. An jedem Samen hängt für die Träger ein kleines „Danke-Paket“: Ein Anhängsel, das Glucose, Fructose, Fette und Vitamin C enthält. Dieses Geschenk behält die Ameise und trägt dafür die Samen über weite Strecken bis zu ihrem Bau. Unterwegs wird manche Arbeiterin schwach und frisst schon mal das „Leckerli“, der Same bleibt dann liegen. Und schon kann die Nieswurz einen neuen Standort erobern.

Dieser Entdeckertipp kommt von Sabine Frenzel, Heckengäu-Naturführerin aus Ehningen